Bees sind vorzeitig Oberliga-Meister
Der Traum ist wahr geworden: Die TSV Bargteheide Bees sind Oberliga-Meister – und das schon vor den letzten drei Saisonspielen. Im Topspiel setzten sich die Bienen in einer packenden Begegnung 95:87 (48:47) beim bis dahin einzig verbliebenen Konkurrenten TuS Lübeck durch.
Spielverlauf:
Die Ausgangslage vor der Partie war klar: Tabellenführer Bargteheide wäre bei einem Sieg Meister, Verfolger Lübeck musste also gewinnen, um weiterhin eine theoretische Titelchance zu haben. Allerdings musste TuS auf einige Stammkräfte verzichten, während die Bees, die das Hinspiel 100:61 gewonnen hatten, in Bestbesetzung antraten.
Trotzdem wurde es ein echtes Spitzenspiel – sehr intensiv, mit 12 Führungswechseln (dazu gab es 4-mal Gleichstand) und spektakulären Aktionen auf beiden Seiten.
Für das erste Highlight sorgte Bargteheides Steffen Hönicke mit einem Poster-Dunk schon in der ersten Minute. Das erste Viertel gehörte aber den 93ern, die die Mann-Verteidigung der Bees immer wieder schlecht aussehen ließen und angeführt vom starken Maxim Rix (30 Punkte insgesamt) 27 Punkte machten. Die Bargteheider taten sich hingegen nach der guten ersten Minute schwer, selbst zu Punkten zu kommen.
Danach stellten die Gäste aber auf Zonenverteidigung um – mit doppeltem Erfolg: Zum einen hatte Lübeck nun viel mehr Probleme, sich gute Würfe zu erarbeiten, zum anderen führten einige Steals zu einfachen Punkte für die Bees. Und im Angriff konnte sich das Team auf Hönicke verlassen, der im zweiten Viertel 15 seiner insgesamt 25 Punkte erzielte. Mit einem 14:0-Run zwischen der 13. und 16. Minute machte Bargteheide aus einem 10-Punkte-Rückstand eine knappe Führung (37:33, 16. Minute). Mit minimalem Vorsprung ging es in die Halbzeitpause (48:47).
Einen regelrechten Schlagabtausch lieferten sich die Teams dann im dritten Viertel. Lübeck kam besser aus der Pause und lag einige Minuten stets rund drei bis sechs Punkte vorne. Der an diesem Tag alles überragende Drazen Bogicevic (insgesamt 30 Punkte) hielt seine Bees jedoch fast im Alleingang im Spiel. Vier seiner insgesamt acht Dreier traf der 30-Jährige in dem Viertel – darunter den zur 70:69-Führung (30.).
Diese Führung sollten die Bees im Schlussviertel nicht mehr verlieren – obwohl es bis zur 36. Minute eng blieb (81:80). Doch ein 12:1-Lauf bis zum Beginn der Schlussminute sorgte für die Vorentscheidung. Den Lübeckern gelangen noch zwei glückliche Dreier – das war aber nur noch Ergebniskosmetik.
Nach der Partie kam es zu sportlich tollen Gesten beider Teams, die sich gegenseitig für das starke Spiel und die Leistungen in dieser Saison applaudierten. „Kompliment an Lübeck“, sagte Bargteheides Spielertrainer Boris Heimann, „das war eine Top-Leistung und auch dank ihnen waren wir in dieser Saison stets motiviert. Danke auch für das sehr faire und sportliche Verhalten!“
Die Bees feierten den Titel im Anschluss in der Kabine mit Champagner, den Heimann doch heimlich mitgebracht hatte. Eigentlich waren keinerlei Feierlichkeiten für den Fall der Fälle geplant gewesen.
Aufstieg?:
Durch die Meisterschaft haben sich die Bargteheider auch das Aufstiegsrecht in die 2. Regionalliga Nord gesichert. Das soll wahrgenommen werden. Die Abteilungsleitung hat bereits geprüft, ob die von RLN und BVSH geforderten Voraussetzungen erfüllt werden können – und das sieht sehr gut aus. Nun geht es in die konkreten Planungen, wie die höheren Kosten zu bewältigen sind.
So geht’s weiter:
Vor den abschließenden beiden Heimspielen Ende April geht es für die Bees am kommenden Sonntag (18 Uhr) erst einmal nach Flensburg. Die Mannschaft hat bereits angekündigt, die Partie beim TSB genauso anzugehen wie jede andere – schließlich will man nicht in den Abstiegskampf eingreifen. Und natürlich ist nun das große Ziel, die Saison ungeschlagen zu beenden.
TuS Lübeck – TSV Bargteheide Bees 87:95 (27:19, 20:29, 22:22, 18:25)
Für Bargteheide spielten: Drazen Bogicevic (30, 8 Dreier), Steffen Hönicke (25 Punkte, 2 Dreier), Tobias Schümann (17, 1 Dreier), Torben Gode (10), Gerrit Reimers (6), Jonathan Schwardt (5, 1 Dreier), Sebastian Wichmann (2), Boris Heimann – nicht eingesetzt: Jan Böh, Patrick Filter, Gregor Krönke, Maximilian Rau